Diese Form der Kunst findet sich vor Allem in den handgefertigten Büchern des Mittelalters. Die bekanntesten Illustrationen befinden sich in den Bibeln sowie den Schrifterzeugnissen der höfischen Literatur; auch im jüdischen und arabisch-muslimischen Kulturraum gibt es trotz Bilderverbot eine lange Tradition der Buchmalerei.
Im Porträt finden wir entweder die Betonung des Individuellen oder des Typischen (die dargestellte Person als Vertreter einer Klasse oder eines Standes). Zu Beginn des Porträts stand die ganze Figur, später folgte die Beschränkung auf die oberen Körperpartien (Halbfigur) und schließlich auf das Gesicht (Brust- und Kopfbild). Profil und Vorderansicht sind die gängigen Darstellungsformen. Bis zum 14. Jahrhundert spielte das individuelle Bildnis eine untergeordnete Rolle; Porträts waren Sinnbilder des Amtes oder eines Standes, die der Dargestellte repräsentierte. Die Orientierung an der tatsächlichen physiognomischen Beschaffenheit eines Gesichtes, mithin die "Entdeckung des Individuums" in der Kunst, ist der Renaissance zu verdanken.