Umfasst den Zeitraum der europäischen Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur akademisch-künstlichen Maltradition begeben sich die Impressionisten in die Natur (Plein-Air-Malerei), um den abzubildenden Gegenstand bzw. die Landschaft im Augenblick des Gemaltwerdens zu erfassen. Unter den vorherrschenden Lichtverhältnissen verschwimmen die Konturen und übrig bleibt der optische Eindruck (Atomisierung der Gegenstandswelt).
Im Porträt finden wir entweder die Betonung des Individuellen oder des Typischen (die dargestellte Person als Vertreter einer Klasse oder eines Standes). Zu Beginn des Porträts stand die ganze Figur, später folgte die Beschränkung auf die oberen Körperpartien (Halbfigur) und schließlich auf das Gesicht (Brust- und Kopfbild). Profil und Vorderansicht sind die gängigen Darstellungsformen. Bis zum 14. Jahrhundert spielte das individuelle Bildnis eine untergeordnete Rolle; Porträts waren Sinnbilder des Amtes oder eines Standes, die der Dargestellte repräsentierte. Die Orientierung an der tatsächlichen physiognomischen Beschaffenheit eines Gesichtes, mithin die "Entdeckung des Individuums" in der Kunst, ist der Renaissance zu verdanken.